„1969 lebten 2,3 Millionen Ausländer in der Bundesrepublik…“
„Nach 1961 waren Millionen von ausländischen Arbeitskräften – »Gastarbeitern« – vorwiegend aus Südeuropa, seit 1969 vor allem aus der Türkei in die Bundesrepublik gekommen und hatten hier Arbeit gefunden.1969 lebten 2,3 Millionen Ausländer in der Bundesrepublik, von denen etwa 60 % erwerbstätig waren. Auch dies entsprach noch den tradierten Formen der zeitlich begrenzten Arbeitsmigration. Als dann 1973 im Kontext der Ölpreiskrise der weitere Zuzug von »Gastarbeitern« untersagt wurde, stieg die Zahl der Ausländer in der Bundesrepublik bis 1982 aber weiter – bis auf 4,6 Mio. –, denn die einstigen Gastarbeiter holten nun ihre Familien in die Bundesrepublik nach. Nur noch 35 % der Ausländer waren 1982 als erwerbstätig gemeldet; 65 % waren Familienangehörige“ (Herbert 2014: 87).
Herbert, Ulrich (2014): »Asylpolitik im Rauch der Brandsätze«. Der zeitgeschichtliche Kontext. In: Luft, Stefan & Schimany, Peter (Hrsg.): 20 Jahre Asylkompromiss. Bilanzen und Perspektiven. Bielefeld: transcript. S. 87-103.