The Combahee River Collective Statement: Black Feminist Organizing in the Seventies and Eigthies
The Combahee River Collective
Einführung zum Combahee River Collective
„Das Combahee River Collective, das 1974 von schwarzen Feministinnen und Lesben in Boston, Massachusetts, gegründet wurde, ist vor allem für seine Combahee River Collective Statement bekannt. Dieses Dokument war eine der ersten Erkundungen der Überschneidung mehrerer Unterdrückungen, einschließlich Rassismus und Heterosexismus. Zum ersten Mal in der Geschichte sprachen schwarze Frauen inmitten ihrer Arbeit für soziale Gerechtigkeit offen und unumwunden über ihre sexuelle Orientierung und tauschten ihr Schweigen nicht mehr gegen die Erlaubnis aus, sich im politischen Kampf zu engagieren.
Der Name des Kollektivs bezieht sich auf eine Widerstandsaktion von Harriet Tubman im Jahr 1863 in South Carolina, den Combahee River Raid. Tubman befreite mehr als 750 Sklaven in dieser einzigartigen Militäraktion, der einzigen in der Geschichte der USA, die von einer Frau geplant und geleitet wurde. Nachdem sie 1973 an der Regionalkonferenz der National Black Feminist Organization (NBFO) teilgenommen hatten, trafen sich die Gründerinnen des Kollektivs ab 1974 allein in Boston. Die zweite Welle des amerikanischen Feminismus der 1960er Jahre sowie die Bürgerrechtsbewegung, der schwarze Nationalismus und die Black-Panther-Bewegung waren für sie eine große Enttäuschung. Sie wussten daher von Anfang an, dass ihre neue Plattform auch Kämpfe gegen rassistische, sexuelle, heterosexuelle und Klassenunterdrückung umfassen würde.
Im Sommer des ersten Jahres des Kollektivs trennten sich die Mitglieder von der NBFO und gründeten eine eigene schwarze feministische Gruppe. Die Gruppe konzentrierte sich zunächst auf die Bewusstseinsbildung unter schwarzen Feministinnen und schwarzen Frauen. Schließlich kam es zu internen Meinungsverschiedenheiten, die die Klassen- und politischen Unterschiede zwischen den Mitgliedern widerspiegelten.
Demita Frazier, Beverly Smith und Barbara Smith waren die Hauptautorinnen des Combahee River Collective Statement von 1977. Sie formulierten das Konzept der multiplen Unterdrückung und kritisierten sowohl die sexuelle Unterdrückung in der schwarzen Gemeinschaft als auch den Rassismus innerhalb der breiteren feministischen Bewegung. Die Autorinnen konzentrierten sich auf Identitätspolitik und die Bekämpfung rassistisch-sexueller Unterdrückung. Sie waren bestrebt, die ihrer Meinung nach miteinander verbundenen Übel des Kapitalismus, des Imperialismus und des Patriarchats zu beseitigen, und lehnten gleichzeitig den Glauben an einen lesbischen Separatismus ab. Schließlich erkannten sie in ihrer Erklärung die Schwierigkeiten an, mit denen schwarze Frauen aufgrund ihrer mehrfachen Unterdrückung bei ihren Organisierungsbemühungen an der Basis konfrontiert waren. […]“1
Combahee River Collective Statment
Das digitalisierte Statement ist online abrufbar unter:
Keyword Coalition_Readings.pdf (yale.edu), (zuletzt aufgrufen am 10.02.2023)
Literaturquellen
