Menschen „mit Migrationshintergrund“
Oder wie Paul Mecheril es bezeichnet: Menschen „mit Symptom“.
Auf Empfehlung der Fachkommission Integration der Bundesregierung befasst sich das Statistische Bundesamt seit 2022 mit der Möglichkeit einer neuen Kategorie: Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Der zentrale Unterschied liegt im Fokus auf der erfahrenen Migration und nicht auf der Staatsbürgerschaft.
Ganz ersetzt wird die Kategorie der Menschen mit Migrationshintergrund jedoch nicht, um Entwicklungen beobachten und vergleichen zu können, so die Argumentation des Statistischen Bundesamts. Für den unbestimmten Zeitraum von ein paar Jahren besteht daher eine Doppelstruktur.
o. A. (2022): Ciao, Migrationshintergrund?, Mediendienst Integration. [Online] https://mediendienst-integration.de/artikel/ciao-migrationshintergrund.html (abgerufen am 09.03.2023).
„2019 hatten bereits 37% der unter 18-Jährigen, die in Deutschland leben, einen sogenannten Migrationshintergrund“ (Karakayalı 2022: 16).
Karakayalı, Juliane (2022): Kritische Rassismusforschung. Theorien, Konzepte, zentrale Befunde. In: Hunold, Daniela & Singelnstein, Tobias (Hrsg.): Rassismus in der Polizei. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Wiesbaden: Springer VS. S 15.-32.
„Menschen ohne Migrationshintergrund. Erkennbar daran, dass sie selbst mit verfilzten Haaren und in Batikklamotten noch frech zu einem Polizisten werden können.“
(Sow, N. (2011). Miomis. In S. Arndt & N. Ofuatey-Alazard (Hrsg.), Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk (S. 449). Münster: Unrast)