Gegen uns. Antimuslimische Gewalt gegen Frauen: Der Mord an Marwa El-Sherbini

Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. (VBRG) und dem Projekt „Support“ vom RAA Sachsen e.V.

Zu den Projekträger*innen

Der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e. V. (VBRG) setzt sich dafür ein, dass Opfer rechter Gewalt bundesweit Zugang zu professionellen, unabhängigen, kostenlosen und parteilich in ihrem Sinne arbeitenden Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen erhalten.

Das Projekt „Support“ der RAA Sachsen e. V. unterstützt Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt, deren Angehörige und Zeug*innen. Wir unterstützen dabei, Angriffsfolgen zu bewältigen und die eigenen Rechte wahrzunehmen. Wir geben Orientierungshilfen und entwickeln gemeinsam individuelle Lösungen. Unsere Arbeit hilft Betroffenen, das eigene Sicherheitsgefühl zu erhöhen, Selbstwirksamkeit zu erleben, die Kontrolle über das eigene Leben zurückzuerlangen und Solidarisierungsprozesse zu fördern. Wir informieren über die Situation Betroffener, machen auf deren Perspektive in Gesellschaft und Politik aufmerksam und berichten über Ausmaß, Folgen und Wirkungsweisen rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt.

Zum Projekt

Auf der Website www.gegenuns.de stehen die Lebensgeschichten von Menschen, die aus unterschiedlichen rechten Motiven angegriffen wurden, im Mittelpunkt. Ihre Perspektiven und Erinnerungen und die der ihnen nahestehenden Menschen sind dabei zentral. Sie machen sowohl die Auswirkungen deutlich, die die Gewalt auf ihr Leben hat, als auch die gesellschaftlichen Folgen von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt. Beim Zuhören wird deutlich: Rechte Gewalt richtet sich gegen die Betroffenen und auch gegen uns alle.

Zur Episode von Marwa El- Sherbini

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Graffiti der Gruppe Dresden Postkolonial im Dresdner Koordinierungskreis für das Gedenken an Marwa El-Sherbini, Dresden-Neustadt, Sommer 2020, © Dresden Postkolonial

Marwa El-Sherbini war eine ägyptische Handballnationalspielerin und Pharmazeutin, die 2008 mit ihrer Familie nach Dresden gezogen ist. Am 01.Juli 2009 war sie Opfer eines rassistisch motivierten Mords im Landgericht Dresden. An diesem Tag wollte sie sich in einem Prozess gegen den Angeklagten whren, der sie auf der Straße als „Islamistin“ und „Terroristin“ beschimpft hatte. Als Sherbini nach ihrer Aussagen den Gerichtssaal verlassen wollte, warf sich der Täter auf sie und ermordete Sherbini mit 18 Messerstichen.2 Seither wird am 1.Juli der Gedenktag an Marwa El-Sherbini bundesweit ausgerichtet, der auch gleichzeitig der Tag gegen antimuslimischen Rassismus ist.

In dieser Episode wird der Mord an Marwa El-Sherbini aus der Betroffenenperspektive rekonstruiert. Mithilfe von diversen Portraits aus der Zivilgesellschaft werden Stimmen versammelt, um antimuslimischen Rassismus als gesellschaftliches Problem zu thematisieren und die vielfältigen solidarischen Gedenkpraxen sichtbar zu machen.

Hier geht zur Episode zum Mord an Marwa El-Sherbini.

Quelle

Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. und der Opferberatung „Support“ der RAA Sachsen e.V. (2020): Gegen uns. Betroffene im Gespräch über rechte GEwalt nach 1990 und die Verteidigung der solidarischen Gesellschaft, online zu finden unter: https://gegenuns.de/ (zuletzt aufgerufen 01.07.2023).