Versämtlichung

„Rassistische und Genderdiskurse wirken zusammen, um Lebensweisen in Kategorien der Über- und Unterordnung zu fassen, wie etwa in „weiße“ gegen „muslimische“ Männer. Sie werden „versämtlicht“; ihnen wird aufgrund von ethnischen, kulturalisierenden oder geschlechtlichen Stereotypen eine gemeinsame Position zugeschrieben. Bei diesem positionalen Fundamentalismus wird nicht mehr zwischen der sozialen und mentalen Position getrennt. Als Beispiel sei hier auf die stereotype Rede von „alten weißen Männern“ verwiesen, die doch sehr unterschiedlich und keineswegs alle wie der Prototyp Donald Trump denken. Unterscheiden im Sinne von homogenen und pauschalen Zuschreibungen an solche Gruppen begründet diskursives Herrschen“ (Lenz 2018: 26).

Lenz, Ilse (2018): Von der Sorgearbeit bis #MeToo. Aktuelle feministische Themen und Debatten in Deutschland. In: APuZ – Zeitschrift der Bundeszentrale für politische Bildung, 68. Jg., 17/2018. S. 20-27.