Undeutsch

Fatima El-Tayeb

El-Tayeb, Fatima (2016): Undeutsch. Die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft. Bielefeld: transcript.

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Thema

Vor 60 Jahren begann die Bundesregierung, Arbeitskräfte aus dem Mittelmeerraum anzuwerben. Auch noch Angehörige der 2. oder 3. Generation werden – überwiegend freundlich und wohlwollend – gefragt, woher sie denn „eigentlich“ kämen. Das Faktum der Migration wird also immer und immer wieder, ganz ebenso bei geflüchteten und asylsuchenden Menschen, herausgestellt, um sie vom weißen Europa abzugrenzen. Rassismus, sagt die Autorin, brauche keine Fremden, um zu existieren, er produziere sie.

Autorin

Fatima El-Tayeb ist eine Historikerin aus Hamburg, die an der Universität von Kalifornien in San Diego „Literature and Ethnic Studies“ lehrt und dort auch das Programm der „Critical Gender Studies“ leitet.

Inhalt

„Fatima El-Tayebs Buch Undeutsch ist eine kritische Auseinandersetzung mit rassistischen Machtstrukturen innerhalb der europäischen und insbesondere der deutschen Gesellschaft seit dem Mauerfall 1989. Die Historikerin veranschaulicht anhand von Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit wie der Debatte um die Kölner Silvesternacht, um das Humboldt-Forum oder um das Mahnmal für die von den Nazis ermordeten RomNija und SintEzza, wie People of Color zu ,undeutschen‘ Fremden gemacht werden. Dabei kritisiert El-Tayeb das hegemoniale Narrativ von Deutschland und Europa als weißen und christlich sozialisierten Gemeinschaften sowie die ausbleibende Konfrontation mit der kolonialen Vergangenheit. Sie demonstriert, wie MuslimInnen, Schwarze wie auch SintEzza und RomNija als Minorisierte mit langer deutscher Geschichte noch heute in stets gleichen Zyklen als ‚Fremde‘ markiert werden. […]“1

Quelle

Helber, Patrick (2016): Fremd gemacht werden, in iz3w – informationszentrum 3. welt, online zu finden unter: Fremd gemacht werden | Linksnet (zuletzt aufgerufen am: 30.06.2023)