Kolonialität der Macht
Quijano, Anibal (2016): Kolonialität der Macht, Eurozentrismus und Lateinamerika
„Der vorliegende Essaywurde im Original erstmals im Jahre 2000 veröffentlicht. Er schöpft mit „Kolonialität der Macht“ einen Leitbegriff der jüngeren kritischen sozialwissenschaftlichen Diskussion in Lateinamerika, insbesondere aber jener AutorInnen, die sich unter dem Begriff „dekoloniale Theorie“ gesammelt haben. Darunter versteht Quijano
ein Muster von Machtausübung, das durch die Kolonisierung Amerikas geschaffen wurde und bis heute fortdauert. In ihm sind die Logiken der globalen Kapitalakkumulation, der weltmarktorientierten Kontrolle über Arbeitsprozesse, der Herrschaft (und ihrer Rechtfertigung) durch rassialisierte und genderisierte Hierarchien sowie einer eurozentrischen Wissensproduktion auf engste miteinander verbunden. Quijano kann verdichtend zuspitzen, die Verschränkung übersetzt sich in „kolonial/modern“, ein Adjektiv ohne Lesepause.“1
Quelle
1 Mayer, David: Aníbal Quijano: Kolonialität der Macht, Eurozentrismus und Lateinamerika. Wien & Berlin: Turia + Kant 2016, 122 Seiten, PERIPHERIE – Politik • Ökonomie • Kultur, 1-2020, S. 199-201.
https://doi.org/10.3224/peripherie.v40i1-2.13