Zimt

von Ruben Sabel
Ich setze mich zu ihr.
Der Minztee ist noch warm
und meine Hände ein wenig nass.
Mein Mund teilt sich in weiche Lippen und ich stoße
den Geschmack von Zimt auf.
Im Rhythmus ihrer Sätze wische ich mir
mit der einen über den Mund.
Die andere Hand ruht weiter auf meinem Oberschenkel.
Während ich meine Beine überschlage, greift
sie sich kurz im Fleisch fest.
Die letzte Nässe sackt in den
um meine Schenkel gespannten Stoff.
Immer noch keine Seide.
Ich schlage meine Wimpern auf
und schaue zu ihren Augen.
„Du sexualisierst mich“, sage ich.

Illustration: Morteza Rakhtala