Du Hügel, der blieb
von Ruben Sabel
Ich möchte mich euch anschließen
und klimpere mit meinen schwarzen Wimpern.
May Ayim,
siehst du, wie wenig weiß ich bin?
Meiner Urgroßväter Häute werden zu deutscher Erde.
Und voller Stolz erbe
ich von ihnen nichts.
Erbe ich nichts oder kann ich nur nichts dafür kaufen?
Aus ihrem Schatten,
in die Fußstapfen der Gastarbeiterin,
der sogenannten,
die meine Vorfahrin sein sollte,
die meine Vorfahren nicht kannten,
trete ich,
indem ich auf englischen Rasen sitze
und zu laut lache.
Ich spreche eure Sprachen nicht,
Ich summe eure Lieder nur.
Wer weiß, wie weiß
die Bühnen, nicht die Bänder, sind.
Und immer fehl am Platz
und immer fremd im eignen Land
und immerhin.
Siehst du, Halit Yozgat,
wie alt ich bald bin?