Deutungsgef(l)echte
Vor dem Hintergrund herrschender heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit treten in der Öffentlichkeit zu bestimmten Zeiten wiederkehrend Erzählungen vom gefährlichen, sexuell übergriffigen ‚anderen Mann‘ und der ‚verletzlichen‘ weißen Frau in Erscheinung (vgl. Hark/ Villa 2017; Dietze 2019). Diese tradierten Narrative werden wiederum in Bilder übersetzt, die sich in das kollektive Gedächtnis einschreiben. Nicht nur werden so sexistische Frauenbilder hergestellt, sondern auch rassistische Zuschreibungen (re)produziert. So sind die Körper von BPoC Männern auf der einen- und weißen Frauen auf der anderen Seite mit „Bedeutung[en] und Affekten versehen“ (Mecheril/ van der Haagen-Wulff 2016, S. 120). Vergeschlechtlichte Rassismen sind wirkmächtig und haben Kontinuität.
Die historische Kontextualisierung der rassistischen und sexistischen Bilder ermöglicht eine Reflexion der eigenen, gegenwärtigen Affekte und der daraus folgenden Frage, wie sie im Verhältnis zu Macht und Herrschaft stehen (vgl. ebd. S. 121).
Die Übung in zwei Varianten soll zu einer gemeinsamen Spurensuche einladen, um sich ein Bild von rassistischen Vergeschlechtlichungen zu machen.
Das Material hat der Verband binationaler Familien und Partnerschaften Leipzig im Rahmen seiner Arbeit im „Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit“ (KNW) entwickelt. Es ist über sabel@verband-binationaler.de bestellbar.