Debatten um das Burkini (2016)

Immer wieder bedienen sich Debatten um Kleiderordnungen an femonationalistischen, neutralistischen sowie säkularistischen Mythen über den „westlichen“ Wertekanon. Dabei richten sich diese Ordnungen meistens in erster Linie an muslimische Frauen: Die Debatte um das Burkini ist ein weiteres Beispiel, welches die Widersprüche und Absurditäten der hier wirkenden Argumentationsmuster verdeutlichen. So sprachen 2016 mehrere Städte und Gemeinden in Frankreich ein Verbot gegen die Badebekleidung aus. Eine Frau soll sogar von der Polizei gezwungen worden, ihr Burkini auf der Stelle auszuziehen.

Begründet werden die Verbote mit traditionellen Vorstellungen französischer Laizität (also die absolute religiöse Neutralität im öffentlichen Raum), rassistische Markierungen des Burkinis als „extremistisch“ und bizarrerweise auch vorgeschobene hygienische Bedenken. Auch deutsche Städte haben vereinzelt versucht, das Burkini zu verbieten.

Im Podcast Feminist Current wird die Debatte kontextualisiert.