Anschlag auf „Charlie Hebdo“-Redaktion (2015)
Am 7. Januar 2015 wurden zwölf Menschen bei einem islamistisch motivierten Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo ermordet. Bereits vor dem Anschlag 2015 wurden die Redaktion und ihre Autor*innen aufgrund veröffentlicher Islam- und Mohammedkarikaturen von islamistischen Akteur*innen bedroht. Der Anschlag reiht sich auf diskursiver Ebene in bereits vorangegange Karikaturdebatten ein, die sich an der konstruierten Konfliktlinie „traditionell-religiöser-Islam“ vs. „modern-sekulärer-also demokratischer-Westen“ bedient und verkürzte Ideen über Kulturkämpfe reproduziert. Dies spiegelte sich nicht zuletzt in den globalen Hashtag #JeSuisCharlie wider, der Solidarität mit den Opfer und Meinungs- bzw. Pressefreiheit symbolisierte, gleichzeitig aber auch als europäisch kodierte Wir-Konstruktionen stabilisierte.