Der Allesfresser
Beschreibung
Die essayistische Studie zeichnet ein düsteres Bild des Kapitalismus, wobei sie darunter nicht einfach unsere Art zu wirtschaften versteht, sondern alle Facetten unseres Zusammenlebens. Innerhalb dessen ist der profitorientierten Wirtschaft die Erlaubnis erteilt, die sozialen und ökologischen Grundlagen unserer Gesellschaft auszubeuten und in einer „institutionalisierten Fressorgie“ (S. 11) vollständig aufzuzehren. Der ‚kannibalische Kapitalismus‘ hat eine „allgemeine Krise der Gesellschaftsordnung“ heraufbeschworen, die die Autorin in vier Regionen und den zwischen diesen stattfindenden ‚Grenzkämpfen‘ ausführlich entfaltet: in einer hierarchischen und rassistischen Sozialordnung, in der Sphäre der Reproduktion (Care), der Ökologie sowie der Demokratie. Rosig sieht es, das legt der Titel schon nahe, in keiner dieser Regionen aus, weshalb die Kritik abschließend in Überlegungen zum Sozialismus im 21. Jahrhundert mündet.
Quelle
Fraser, Nancy (2023). Der Allesfresser. Wie der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen verschlingt, Suhrkamp Verlag